
Zugverbindung nach Laakirchen
Seit mittlerweile 37 Jahren fährt kein Zug mehr durch Laakirchen – eine Stadt mit über 10.000 Einwohnern und dennoch ohne eigenen Bahnhof. 1988 stellte die ÖBB den Personenverkehr auf der Strecke zwischen Lambach, Laakirchen und Gmunden ein. Jetzt nimmt die Diskussion um eine Wiederbelebung der Bahnverbindung wieder Fahrt auf.
Laut einer aktuellen Potenzialanalyse besteht durchaus Bedarf: Die Strecke, die ursprünglich von Kutschen der alten Pferdeeisenbahn genutzt wurde, könnte jetzt auch von Zügen befahren werden – von Gmunden über Laakirchen bis nach Lambach und weiter nach Wels. „Die Trasse ist nach wie vor vorhanden“, betont Laakirchens Bürgermeister Fritz Feichtinger (SPÖ). Gemeinsam mit der Nachbargemeinde Roitham will man das Projekt als langfristige Investition in die Zukunft angehen.
Ein möglicher Betreiber wäre die Firma Stern&Hafferl, die bereits die Traunseetram zwischen Gmunden und Vorchdorf betreibt. „Die Entwicklung der Traunseetram zeigt, dass solche Projekte funktionieren. Wir stehen dem Vorschlag grundsätzlich positiv gegenüber“, sagt Unternehmenssprecher Günter Neumann. Vorgeschlagen wird ein 30-Minuten-Takt, bei dem abwechselnd Züge nach Vorchdorf und nach Laakirchen fahren könnten.
Widerstand kommt allerdings von Oberösterreich. In ersten Gesprächen wurde auf die bestehende Busanbindung verwiesen. Für Bürgermeister Feichtinger kein Argument: „Busse stehen im Stau, der Takt ist unzuverlässig und viele Menschen bevorzugen den Zug.“ Er sieht im Projekt eine große Chance für nachhaltige Mobilität und bessere Anbindung der Region.
Ob die alte Bahnstrecke tatsächlich reaktiviert wird, bleibt offen – doch die Unterstützung aus der Region wächst. Die Vision: eine moderne Zugverbindung auf historischen Gleisen.